Skip to main content

ADS - oder nicht?

Patient:
David*, männlich, 10 Jahre (*Name geändert)
David ist zum Zeitpunkt des ersten Besuches in meiner Praxis 8 Jahre alt. Er zeigt Störungen im Sozialverhalten und neigt zu Wutausbrüchen. Auffällig sind seine extreme Vergeßlichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Laut schulmedizinischer Voruntersuchung (einer 2 stündigen Befragung der Mutter!) liegt ADS sowie Hyperaktivität nicht vor.

Anamnese:
Bei der Erhebung der Krankengeschichte erhalte ich viele Hinweise auf das Krankheitsbild ADS, so dass meiner Meinung nach das Krankheitsbild nicht ausgeschlossen werden darf:

  • Die Eltern von David leben getrennt.
  • Die Mutter selbst klagt über starke Vergeßlichkeit und ihre Stimmung wechselt von einem Moment von "Hoch auf Tief". Seit Davids 4. Lebensjahr lebt sie mit einem neuen Mann zusammen, der von dem Jungen liebevoll "Papa" genannt wird
  • Davids Vater hat eine andere Frau geheiratet: Aus dieser Beziehung sind 2 Halbgeschwister hervorgegangen. Der Vater zeigt selten Interesse an David, wenn der Junge ihn besuchen möchte, wird er oft vertröstet.
  • David kann zwischen seinem Vater und seinem "Papa" gut unterscheiden. Zu seinen Halbgeschwistern hat er ein gutes Verhältnis und zeigt sich bei Konflikten mit dem Vater als ihr "Beschützer" (= ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden).
  • David wird regelmässig krank, wenn der Vater seinen Wunsch ihn zu besuchen ablehnt.
  • Zuhause fällt David durch sein oppositionelles Verhalten auf, d.h. er macht immer genau das Gegenteil von dem, was die Eltern möchten. Er diskutiert stundenlang, wenn das Zimmer aufgeräumt werden soll, zum Duschen und Zähne putzen muss er immer wieder angehalten werden, woraufhin David mit Wutanfällen reagiert.
  • In der Schule reagiert David sehr empfindlich, wenn er beim "Quatsch machen" durch andere Kinder verletzt wird (zufälliges Anrempeln etc.) und prügelt einfach los. Auf dem Schulhof ist er bereits als "Schläger" verschrien. (Impulsivität/Agressivität) Hinterher bedauert er sein Verhalten.
  • David vergißt häufig Dinge, die er für die Schule braucht, Lesen ist ihm ein Greul, bevor er mit den Hausaufgaben anfängt gibt es wieder ellenlange Diskussionen.
  • Freunde hat David selten. Wenn er mit anderen Kindern spielt kann er gut "austeilen" aber nicht "einstecken". Zu seinem 9. Geburtstag haben alle Kinder abgesagt. (soziale Isolation / Selbstwert vermindert).
  • David kann sich nur kurze Zeit selbst beschäftigen, wenn es aber darum geht am Computer zu spielen, ist er ausdauernd dabei (Hyperfokussierung) und vergißt auch die Zeit dabei (mangelndes Zeitgefühl).
  • Zusätzlich leidet David unter einer Hausstauballergie, die jedoch nur bei emotionaler Belastung auftritt.
  • David leidet selbst unter seinem Verhalten und möchte, dass sich seine Situation ändert.

Maßnahmen (alle basierend auf kinesiologischer Austestung):

  1. Testung von Störquellen (Mobilfunk/andere Strahlungsquellen im Umfeld der Schule)
    --> Elektrosmogschutzmaßnahmen (GISMO-Folie)
  2. Familienaufstellung
    --> Entlastung der Vater-Sohn-Beziehung
  3. Brain-Gym-Übungen
    --> Konzentrationssteigerung
  4. Farblichtbestrahlungen (blau = beruhigend; magenta = harmonisierend)
    --> Ausgleich der Gemütsverfassung
  5. kinesiologischer Allergieausgleich
    --> seitdem keine Allergiesymptome mehr
  6. Aufklärungsarbeit
    --> seitdem besseres Verständnis der Eltern für ihr Kind und Besserung des Mutter-Sohn- Verhältnisses
  7. Einsatz verschiederner Bachblüten, Schüsslersalze und homöopathischer Einzelmittel und auch von Kids plus scheinen keinen besonderen Einfluss auf den Verlauf zu nehmen.
  8. Einführung eines Aufgabenplanes mit "Konsequenzen" in dem die ganze Familie eingetragen ist (Abwaschen, Aufräumen etc.)
    --> seitdem weniger "Diskussionen", bessere Einhaltung von Regeln

Behandlungszeitraum:
David ist mittlerweile seit 2 Jahren in meiner Bahandlung, wobei die Behandlungszeiträume zwischen 1 und 4 Wochen liegen. Versuche, die Therapie zu unterbrechen, führten zu Eskaltionen in der Schule und Zuhause. Das regelmäßige Wiederkommen und Ausbalancieren stabilisiert den Jungen für den Alltag. David zeigt weniger oppositionelles Verhalten, kann sich besser an Regeln halten, Wutausbrüche sind selten und er hat inzwischen auch einen Freund.

Prognose:
ADS ist eine multikaktorielle Erkrankung, mit Störung des Hirnstoffwechsels und genetischer Komponente. Deshalb ist eine "Heilung" derzeit auszuschließen. Wichtig ist es, den Jungen zu stabilisieren und aufgrund seiner erhöhten Konflikte im Alltag immer wieder "auszubalancieren". Die Eltern stimmen mit dieser Ansicht überein.

Zusammenfassung:
Die Diagnose ADS kann nach einer 2-stündigen Befragung der Mutter nicht ausgeschlossen werden. Das Kind selbst musste keine Tests machen und wurde auch nicht neurologisch untersucht. Auch Störungen der Sinnesorgane (Augen, Ohren ...) wurden nicht abgeklärt. Da die Eltern Schulmedizin inzwischen ablehnen und der Junge durch die Behandlung stabilisiert ist, werden auch keine weiteren Untersuchungen folgen... Ob ADS also tatsächlich vorliegt, bleibt offen. Manchmal ist es einfach nicht möglich, Behandlungen "abzuschließen" oder zu einer klaren Diagnose zu kommen. Wichtig ist es, den Betroffenen bei Seite zu stehen, damit sie ihren Alltag meistern können und seine eigenen Ansprüche (Symptomfreiheit) zurückzuschrauben...

HP Sonja Kayser

Zurück zur Übersicht "Fallstudien"