Stellungnahme: „Sternstunden“- HP Eckhardt Martin, Herausgeber
Vorab zur Beruhigung der Gemüter: Ich mache mir keine Sorgen über bleibende Folgen des Rufmordversuchs im Stern 17/2017, nicht nur, weil die Auflage des Blatts seit Henri Nannen auf ein beklagenswertes Häufchen geschrumpft ist und seit den famosen Hitler-Tagebüchern auch den Rest seiner Glaubwürdigkeit verloren hat.
Die Hoffnung auf eine journalistisch halbwegs seriöse Grundlage für seine dreiste Anklage hat der Stern schon mit der Wahl des Autors betrogen: Ein Arzt, per hippokratischem Eid ohnehin verpflichtet, den anderen Krähen kein Auge auszupicken, und standesgemäß blind für Wirklichkeit vor der eigenen Tür – einer vom allmächtigen Ärzte- und Pharmakartell gesteuerten Schulmedizin, die innerhalb von 60 Jahren die Menschheitshoffnung Antibiotika verzockt hat, die Jahr für Jahr hunderttausende Patienten in MRSA verseuchten Kliniken in den Tod oder lebenslanges Siechtum schickt und ärztliche Kunstfehler mit furchtbaren Folgen für die betroffenen Patienten in einem ausgeklügelten System kollegialer Persilscheingutachten unter den Tisch kehrt. Da kommt der bedauerliche Fall dreier Sterbefälle auf einer belgischen Palliativstation (dorthin schiebt die Schulmedizin bekanntermaßen die „auskurierten“ Fälle ab) unter Leitung eines Heilpraktikers wie gerufen.
Heilpraktiker-Bashing, das weiß der Stern aus Erfahrung, bleibt mangels Lobby und Anzeigenbudget ohne Folgen. Das Ganze würzt der Autor mit Zitaten aus Anousch Muellers angestaubter Hetzschrift vom bösen Unheilpraktiker, die sie dem Stern offenbar als brandaktuelle Erkenntnisse andrehen konnte. Die Gerichte haben jedenfalls keine Schuld am Kollegen gefunden, was den Stern aber überhaupt nicht schert; er steckt vielmehr den ganzen Berufsstand der Heilpraktiker in den gleichen Sack, malt plump und schlecht begründet das Menetekel schrecklicher Gefahren für die Patienten an die Wand, die nicht den Weg zu dem einen guten unter den Heilpraktikern finden! Ja, man glaubt es kaum, sowas gibt es also doch?!
Wie einfach wäre es gewesen, die Gefährdungslage zu relativieren, lieber Stern. Googeln Sie doch mal schnell: Die Haftpflichtversicherung eines Heilpraktikers (sie ist Pflicht und kommt für alle Schäden auf) kostet 10 Euro im Monat. Ärzte werden von der Versicherung, die es wirklich wissen muss, 80 bis 392 Mal gefährlicher eingestuft! Noch eine Klarstellung, lieber Stern: Heilpraktiker sind keine Erfindung der Nazis; vielmehr wurde das 1938 zwecks Gleichschaltung und Ausmerzung unseres Berufs erlassene Gesetz 1958 vom Verfassungsgericht der Bundesrepublik Deutschland mit seinen unbedenklichen Inhalten wieder in Kraft gesetzt. Der Heilpraktiker-Beruf ist die rechtsstaatliche Konsequenz des Rechts des Bürgers auf die freie Wahl seines Therapeuten, des Rechts, sich auch außerhalb der schulmedizinisch monopolisierten Heilkunde zu informieren und selbst zu entscheiden, wie er gesund leben und gesund werden möchte. Viele Doktores sind unserem Berufsstand insgeheim dankbar für die vielen guten Denk- und Therapieansätze, die wir entwickelt und bewahrt haben, standhaft gegen viele ungerechte Vorwürfe und Volksverhetzer. Ich empfehle dem Stern einmal mehr die Lektüre des Pressekodex journalistisch-ethischer Grundsätze unter https://goo.gl/zEp35e .
HP Eckhardt Martin, Herausgeber
Die Begründung der Bundeskammer finden Sie hier (S.229-231): https://goo.gl/RDQ6l4