Phytotherapie: Meerrettich statt Antibiotika
Sowohl Meerrettich als auch Kapuzinerkresse, zählen zu den bewährten Antiinfektiva bei unkomplizierten Harnwegsinfekten und Infekten der oberen Luftwege. Verantwortlich für den antiviralen und antibakteriellen Effekt sind die in beiden Pflanzen enthaltenen Senföle. Genauer gesagt: sogenannte „Isothiozyanate (ITC)“.
In vitro zeigte sich die „ITC-Kombination“ bei diversen klinisch relevanten Erregern wirksam, inklusive Klebsiellen, MRSA und Vancomycin-resistenter Enterokokken (VRE). Jetzt bestätigt eine prospektive Kohortenstudie den positiven Effekt der Phytotherapie: Die 1649 erwachsenen Teilnehmer litten zumeist an einer akuten Zystitis, die 858 Kinder an akuter Sinusitis oder Bronchitis, für die die ITC-Kombination aufgrund ihrer antiviralen Eigenschaften ebenfalls indiziert ist. Die Mehrheit der Probanden wurde mit der ITC-Kombination behandelt, die Kontrollgruppe (n =761) mit einem Antibiotikum nach Wahl des
Arztes. Die Auswertung ergab eine vergleichbare Wirksamkeit beim Harnwegsinfekt. Die mittlere Reduktion des Beschwerde-Scores lag in der Phytotherapiegruppe bei 81,2 % (Antibiotikagruppe 87,9 %). Dabei war die Rate an Nebenwirkungen unter den Antibiotika aber deutlich höher.
Quelle: http://goo.gl/z4O88y