Zum Hauptinhalt springen

Altes Heilwissen modern optimiert

Altes Heilwissen modern optimiert Schlagkräftige Verbindung: Diespagyrisch energetisierten Mineralsalzdestillate nach Conrad Johann Glückselig kombinieren das Prinzip der Information nach Dr. Schüßler mit dem von Kraft/Arbeitsenergie in der Spagyrik. Was zunächst kompliziert klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als ein wirkungsvolles wie praxisnahes Therapiekonzept für Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker.

Die Heilwirkung potenzieren und die körpereigenen Selbstheilungskräfte in Patienten-individueller Form stimulieren: Das ist aus naturheilkundlicher Sicht vielfach dann möglich, wenn man mehrere Verfahren anwendet, von denen nicht nur jedes bereits für sich alleine wirkt, sondern die einander im Idealfall sogar ergänzen. Ein in der Komplementärmedizin weit verbreiteter Ansatz, den ich in meiner alltäglichen Praxistätigkeit kennen und schätzen gelernt habe.

Besonders interessant wird es meiner Meinung nach vor allem dann, wenn aus zwei ursprünglich voneinander völlig unabhängigen Therapiemethoden ein neues großes Ganzes entsteht, das die Vorteile verschiedener Herangehensweisen optimal ausschöpft und miteinander verbindet, um einen möglichst großen Therapie-Erfolg zu erzielen.

Zwei Naturheilverfahren zu einem „mixen“? Durchaus ein bewährtes Prinzip, das sich in mehreren Bereichen der Naturheilkunde widerfindet. Etwa bei der Homöosiniatrie, die Akupunktur und Homöopathie kombiniert, indem homöopathische Arzneimittel in bestimmte Meridianpunkte der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) injiziert werden. Oder der sehr ähnlich funktionierenden Diagnose und Therapie anhand der „Weiheschen Druckpunkte“, bei denen Homöopathika in insgesamt 270 jeweils passende druckschmerzhafte Punkte injiziert werden, die – wie man heute weiß – mit zahlreichen Akupunkturpunkten übereinstimmen. Und das, obwohl der Begründer dieses Verfahrens, der Arzt August Weihe (1840-1896), noch gar keine Akupunktur kannte.

Dem Therapieansatz, zwei unterschiedliche Verfahren zu etwas gänzlich Neuem zu vereinen, unterliegen auch die spagyrisch hergestellten Mineralsalz-Destillate nach Conrad Johann Glückselig (1864-1934), wie sie seit einiger Zeit von Staufen-Pharma (Vertreiber) und Phönix (Hersteller und Vertreiber) offeriert werden. Um zu verstehen, was dabei genau passiert, sollte man zunächst einen differenzierten Blick auf die Biochemie nach Dr. Schüßler sowie die Spagyrik werfen und sich die charakteristischen Merkmale beider Methoden vor Augen führen.

Biochemie nach Dr. Schüßler:
Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898), Arzt und Begründer der „Biochemischen Heilweise“, praktizierte zunächst 15 Jahre lang gemäß homöopathischer Lesart. Später entwickelte er sein eigenes physiologisch-biochemisches Verfahren, bei dem Krankheiten mit verschiedenen potenzierten Salzen („Schüßler-Salze“) therapiert werden. Er ging dabei – anders als in der Homöopathie – nicht vom Ähnlichkeitsprinzip aus, sondern vielmehr davon, dass ein Mangel an bestimmten Mineralsalzen entsprechende Krankheit verursacht.

Die Schüßlersche Biochemie stellt jedoch keine Substitutionstherapie dar, bei der es lediglich darum geht, einen fehlenden Stoff zu ersetzen. Vielmehr steht der Gedanke der Einschleusung bestimmter Mineralsalze und Informationen in die einzelnen Zellen im Mittelpunkt der Betrachtung. Als Ursache eines vorliegenden Mangels an bestimmten Mineralsalzen wird nach Schüßler eher eine Nichtverwertbarkeit bzw. eine gestörte Zellaufnahme des jeweiligen Mineralsalzes gesehen. Diese Ursache soll durch homöopathische Potenzierung (D) der Mineralsalze zur Stimulierung des Organismus beseitigt werden.

Für die therapeutische Praxis entwickelte Schüßler zunächst ein Therapiesystem auf Basis von zwölf Salzen („Funktionsmittel“), das später von Nachfolgern seiner Methode um 15 weitere sogenannte „Ergänzungsmittel“ erweitert wurde. Diese Salze werden vom Patienten in dermaßen stark zerkleinerter Form aufgenommen, dass sie direkt von der Mund- bzw. Rachenschleimhaut absorbiert werden. So wollte Schüßler einen Wirkungsverlust durch den Kontakt mit Nahrungsbestandteilen sowie Verdauungssäften vermeiden, da die Salze erst gar nicht in den Verdauungsprozess gelangen.

Spagyrik:
Die Spagyrik geht davon aus, dass Körper („Sal“), Geist („Mercurius“) und Seele („Sulfur“) des Menschen sich normalerweise in einem gesunden Gleichgewicht zueinander befinden. Mineralstoffe und Spurenelemente werden dabei dem Sal-Prinzip zugeordnet, ätherische Öle entsprechen dem Sulfur- und Kohlenhydrate dem Mercurius-Prinzip. Des Weiteren geht die Spagyrik davon aus, dass jede Substanz sowohl ein reines gutes als auch ein gegensätzliches feindliches Prinzip beinhaltet. Das führte schließlich zur „Ars spagyrica“: Der Kunst, bei der Herstellung spagyrischer Pflanzen- und Mineral-Essenzen das Gute vom Bösen, das Grobe vom Feinen, das Geistige vom Materiellen sowie das Heilsame vom Gift zu trennen. Zur Anwendung kommen folgende Verfahren: Destillation, Veraschung, Extraktion, Gärung und Filtration.

Des Weiteren besagt eine therapeutische Erkenntnis der Spagyrik, dass es unter den Menschen sowohl „Ausscheider“ als auch „Sammler“ gibt. Der Ausscheider verfügt demnach über besonders gut funktionierende Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane und erleidet vergleichsweise weniger gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Schadstoffe. Beim Sammler mit entsprechend schwachen Entgiftungs- und Ausscheidungsorganen kommt es dagegen schon bei geringer Schadstoff-Belastung zu Gesundheitsschäden. Aus diesem Grund steht im Zentrum jeglicher spagyrischen Therapie, die wichtigsten Entgiftungsorgane mittels adäquaten Arzneimitteln anzuregen und so die spezifisch-organische Lebenskraft zu stärken.

Führt man nun beide zentralen Wirkprinzipien zusammen – sprich die Information (Schüßler) und die Kraft/Arbeitsenergie (Spagyrik) –, mündet das in den komplexen Therapieansatz der spagyrisch energetisierten Mineralsalzdestillate nach Conrad Johann Glückselig, dem Gründer der Firma Phönix. Damit lässt sich nicht zuletzt bei solchen Patienten punkten, die bereits glauben, alles über Schüßler-Salze zu wissen – und statt einen auf diesem Gebiet erfahrenen Heilpraktiker aufzusuchen einfach mal selbst drauf los behandeln.

Die Herstellung der Mineralsalz-Destillate basiert indes auf einem von drei spagyrischen Verfahren der Firma Phönix, die auch im „Homöopathischen Arzneibuch“ (HAB) aufgeführt sind, das wiederum Teil des Arzneibuchs nach § 55 des deutschen Arzneimittelgesetzes ist. Genauer gesagt handelt es sich um Vorschrift 54b (HAB V 54b) – „Spagyrische Urtinkturen nach Glückselig und deren flüssige Verdünnungen“. Danach werden entsprechende Urtinkturen aus Ausgangsstoffen oder deren Mischungen und einem flüssigen Arzneiträger nach folgendem Verfahren hergestellt:
1 Teil des Ausgangsstoffs wird in 99 Teilen flüssigem Arzneiträger gelöst bzw. dispergiert. Als Arzneiträger kommen gereinigtes Wasser, Säuren sowie bestimmte Ethanol-Wasser-Gemische infrage. Die Lösung bzw. Mischung wird gegebenenfalls vorbehandelt und anschließend einmal bis mehrmals destilliert, wobei das Destillat nach jeder Destillation mit dem Rückstand vereinigt wird (mit Ausnahme der letzten Destillation). Eine Destillation gilt als beendet, wenn aus 100 Teilen der im Destillationsgefäß zu Beginn der jeweiligen Destillation vorhandenen Lösung bzw. Mischung 80 bzw. 90 Teile Destillat gewonnen wurden. Die Anzahl der Destillationen und die Menge an Destillat sind jeweils vorgeschrieben. Das Destillat aus der letzten Destillation ist die Urtinktur.

Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine Ein- bis Mehrfachdestillation („Kohobation“). Die Ausgangsstoffe können pflanzlicher, mineralischer oder metallischer Natur sein. Als Trägersubstanzen können außer Ethanol-Wasser-Gemischen auch gereinigtes Wasser bzw. Säuren verwendet werden. Der Sinn des Verfahrens ist zwar die Erhöhung des Merkurs, verwendet wird es aber insbesondere auch für toxische Ausgangsstoffe. Diese wirken in der Trägersubstanz gewissermaßen wie ein Katalysator, bleiben aber bei der letzten Destillation im Destillierkolben zurück. Verwendet wird nur das untoxische Destillat. Es ist die Trägersubstanz, die durch die Ausgangsstoffe modifiziert und energetisiert wurde.

Die Urtinktur entspricht der 2. Dezimalverdünnung (D 2). Die 3. Dezimalverdünnung (D 3) wird aus 1 Teil Urtinktur (D 2) und 9 Teilen eines bestimmten Ethanol-Wasser-Gemischs hergestellt, die 4. Dezimalverdünnung (D 4) aus 1 Teil der 3. Dezimalverdünnung und 9 Teilen Ethanol-Wasser-Gemisch. Entsprechende Zubereitungen nach Vorschrift 54b erkennt man am Zusatz „spag. Glückselig“ im Rahmen ihrer Bezeichnung.
Die 12 spagyrischen Mineralsalz-Destillate des Herstellers Phönix sind demnach:

  • Nr. 1 Calcium fluoratum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 2 Calcium phosphoricum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 3 Ferrum phosphoricum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 4 Kalium chloratum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 5 Kalium phosphoricum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 spag. D6 Glückselig
  • Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 8 Natrium chloratum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 spag. Glückselig
  • Nr. 11 Silicea D6 spag. Glückselig
  • Nr. 12 Calcium sulfuricum D6 spag. Glückselig

Ergänzungsmittel wie bei den konventionellen Schüßler-Salzen gibt es bislang nicht.

Die aufgeführten 12 spagyrischen Mineralsalz-Destillate decken die gleichen Indikationsgebiete ab wie die ursprünglichen 12 Funktionsmittel nach Dr. Schüßler, allerdings erweitert um eine zusätzliche spagyrische Wirkungsweise. Auch die Handhabung entspricht denen der „normalen“ Schüssler-Salze, weshalb man Literatur-Empfehlungen zum Thema Schüßler-Salze ohne weiteres auf die spagyrischen Mineralsalz-Destillate übertragen kann: Therapeutische Ratschläge, mit denen man bei seinen Patienten nicht unbedingt hausieren gehen sollte, möchte man als spagyrisch arbeitender bzw. Schüßler-Therapeut auch weiterhin gefragt bleiben.

Johannes W. Steinbach
Heilpraktiker und Medizinjournalist mit eigener Praxis in Konz, mehrfacher Buchautor

Naturheilpraxis Steinbach
Schillerstr. 18, 54329 Konz
Tel.: 06501 - 920 915 0

Zurück zur Übersicht "Fallstudien"