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Schwere Nebenhöhlenentzündung

Schlagartige Abheilung einer schweren Nebenhöhlenentzündung nach unbeabsichtigter Erzeugung eines flächigen artificiellen Exanthems

Immer wieder werden überraschende Erfolge durch eine Hautreiztherapie, insbesondere den Baunscheidtismus, berichtet, die von der Schulmedizin meistens vollkommen ignoriert oder in ihrem Zusammenhang angezweifelt werden. Vielfach, weil sie nicht in der Lage ist, den Mechanismus der Heilung wissenschaftlich zu erklären. Umsomehr liegt Veranlassung vor, exakt beobachtete Fälle der Öffentlichkeit zu unterbreiten.

Dass im folgenden Falle eine fachärztliche Mitbeobachtung gegeben war, erscheint mir besonders wertvoll. Der unten geschilderte Verlauf läßt klar erkennen, dass es durch die vorgeschlagenen therapeutischen Maßnahmen allein wohl kaum zu einer so raschen Abheilung gekommen wäre, zumal diese schlagartig, zumindest im Subjektiven, eintrat.

Patient:

Ein 42jähriger Polizeibeamter wurde wegen heftiger Nasennebenhöhlenentzündung nach Erkältung stationär aufgenommen.
Vorgeschichte: als Kind Masern und Lungenentzündung. Später öfter Erkältung und Grippe. Später trat eine schwere Furunkulose auf, die erst allmählich abklang.
Weitere Erkrankungen: Gelbsucht, Nasenbeinbruch nach Unfall, starke Erkältungen.
Der Patient leidet an einer Schuppenflechte. die erstmalig in der Gegend des Gürtels auftrat. Außerdem wurde eine Steißbeinfisteloperation vorgenommen. Es traten weitere Bronchitiden auf.

Zustand vor Behandlung:

Der Patient klagte über Schwindelanfälle und war sehr abgespannt und matt. Tägliche Temperaturschwankungen zwischen 37,5 und 39,5 Grad, mit starken Kopfschmerzen. Nach anfänglicher ambulanter Behandlung durch einen Facharzt, wurde der Patient wegen einer zunehmenden Verschlechterung in ein Krankenhaus eingewiesen. Es handelte sich (fachärztlich abgeklärt) offenbar um eine Pansinusitis.

BSG bei der Aufnahme 66/97; der Blutdruck war mit 155/75 leicht erhöht. Im Urin Eiweiß und Erythrozyten. Im Blutbild 8900 Leukocyten. Rest N: 20 mg %. Im Röntgenbild der Nasennebenhöhlen zeigte sich die rechte Kieferhöhle basal verschattet mit nach oben scharfer Begrenzung.

HN0-fachärztlicherseits wurde im Krankenhaus folgender Befund erhoben:
Re. Ohr Gehörgang frei, Trommelfell blass, reizlos spiegelnd, etwas eingezogen.
Li. Ohr: = rechts.
Nase: Nervenaustrittspunkte druckschmerzhaft über V 1 bds.
Endo: Scheidewandverbiegung nach oben rechts. Kräftige Bodenleiste und Dornbildung li. Einengung der rechten Nasenhaupthöhle. Von beiden Stirnhöhlen herkommend schleimig eitriges Sekret in den mittleren Nasengängen.
Mundhöhle: Gebiß lückenhaft, Oberkieferteilprothesen, Rachenring reizlos. Tonsillen mittelgroß, zerklüftet, Eiter nicht drückbar, Rachendach aufgelockert, Choanen und Tubenmündungen frei, ohne pathologisches Sekret.
Kehlkopf: gerötete aufgelockerte Schleimhäute, Stimmlippen o. B. Kieferwinkeldrüsen nicht palpabel.

Diagnose:

Pansinusitis.

Als fachärztliche Therapie wurden physikalische Maßnahmen empfohlen: Kopflichtkasten, Inhalationen, Solluxbestrahlung sowie Schwitzpackungen.
Nach geringer Besserung wurde der Patient nach einer Woche entlassen.
Als wiederum eine Woche später ein heftiger Schmerz unter dem linken Schulterblatt auftrat, der sich beim Tiefatmen verstärkte, begab sich der Patient in meine Behandlung.

Auskultatorisch konnte ich ein leichtes Reiben feststellen. Unter der Annahme einer Rippenfellreizung wandte ich eine Therapie an, die ich in einem alten Naturheilkundebuch gefunden hatte. Ich nahm eine Jodierung vor, die unterhalb des linken Schulterblattes von der 4. Rippe abwärts geführt wurde und einen Bezirk von 13 cm Breite und 19 cm Länge umfaßte. Hierauf trat am nächsten Tag eine heftige Hautreaktion ein, die bis zur Blasenbildung führte. Der Patient war offensichtlich jodüberempfindlich. Schlagartig verschwanden dagegen Kopfschmerz und Nasensekretion. Ein kurz darauf gefertigtes Blutbild ergab bei 7000 Leukocyten 7% Stabkernige und 9%(!) Eosinophile im Gegensatz zum Blut bei der Aufnahme. Während anfänglich noch leichte Temperaturstiege beobachtet wurden, war der Patient nach 7 Tagen vollkommen temperaturfrei.

Der Blutdruck hat den Wert von 130/85 erreicht, der Urin war völlig o.B.

Die BSG war mit 27/89 sichtlich abgefallen. Während anfangs eine Kieferspülung durch einen Facharzt noch viel Eiter ergab, wurde Patient nach einigen Tagen bei einer weiteren Spülung hinsichtlich seiner Nebenhöhlen vom Facharzt als vollkommen ausgeheilt betrachtet. Das Jodexanthem klang bald ab. Die BSG ging weiterhin auf 19/46 zurück und der Patient blieb subjektiv auch fernerhin vollkommen beschwerdefrei. Die Eosinophilie im Blutbild blieb noch bestehen.

Bemerkenswert ist, dass die gleichzeitig bestehende Schuppenflechte bei Entlassung sichtlich abzuschuppen begann.

HP Peter Seissenberg

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