Epilepsie und Kinesiologie
Patientin:
weiblich, 44 Jahre, Hausfrau mit selbständiger Nebentätigkeit
Die Patientin sucht mich in der Praxis auf, um sich kinesiologisch Ausbalancieren zu lassen.
Sie leidet unter Ängsten, die sie daran hindern, wieder erfolgreich ins Berufsleben einzusteigen. Gleichzeitig befindet sich die Patientin in einer Ehekrise, welche durch ihre "Erfolgslosigkeit" und dem damit kombinierten "Geldmangel", verursacht ist.
Klinisch wurde bei der Patientin mit 3 Jahren eine Epilepsie diagnostiziert, die mit Orfiril (Rp) eingestellt ist. Seit 2 Jahren hatte die Patientin keinen Anfall.
Anamnese:
Die kinesiologische Austestung ergibt: "Angst vor Erfolg" - eine vom Vater übernommene Angst, der in seinem Leben ebenfalls erfolglos geblieben war.
Therapie:
Nach Austestung der Angst, wende ich die bekannten Entkopplungsmechanismen aus der Psychokinesiologie an. Aufgrund der bekannten Diagnose "Epilepsie" halte ich es für richtig keine anderen Verfahren anzuwenden, um das Nervensystem nicht überzustimulieren.
Patienten-Reaktion:
Nach einer Woche meldet sich die Patientin telefonisch bei mir und bittet um einen Termin, sie habe eine Anfall gehabt und sich den Kopf aufgeschlagen.
In der zweiten Sitzung folgt ein Gespräch über das Ereignis. Die Patientin sieht einen Zusammenhang mit ihrem Schlafmangel und ihrer Menstruation. Wieder wende ich Techniken aus der Psychokinesiologie an, um die Patientin auszubalancieren.
Patienten-Reaktion:
Auch nach dieser Sitzung erleidet die Patientin einen epileptischen Anfall. Sie kommt erneut zu mir in die Sprechstunde. Diesmal ist uns beiden klar, dass die Anfälle in Zusammenhang mit den kinesiologischen Balancen stehen. Wir beschließen keine Balancen mehr anzuwenden und entscheiden uns für ein Gespräch.
Nach der 3. Sitzung kommt kein Termin mehr zustande. Einige Wochen später erhalte ich von der Patientin einen Brief, dass sie mir trotz allem sehr dankbar sei und viel für sich erkannt habe ...
Zusammenfassung:
Inzwischen habe ich mich mit den neurobiologischen Hintergründen der Kinesiologie stärker befaßt. Nach Dr. med. Dietrich Klinghardt sind "erlebte Gefühle primär elektrische Ereignisse im Nervensystem, die im Gehirn starten und sich von dort aus über den Körper ausbreiten. Die elektrische Energie, die sich ursprünglich im Gehirn aufbaut, entlädt sich über den ganzen Körper und hinterläßt ihn lebendiger, gesünder und reifer, als er vorher war.
Gefühle, die unterdrückt oder nicht adäquat körperlich erlebt werden, bauen statische elektrische Ladungen im Gehirn auf.(...)Da diese nun nicht über den Körper abfließen können, müssen die Ladungen auf anderem Wege abgebaut werden. Typischerweise entlädt sich das limbische System über den Hypothalamus, d.h. es fließt ein meßbarer Nervenstrom von der Gehirngegend, wo der unerlöste Konflikt gespeichert ist, zu Kernarealen im Hypothalamus.
(...) Spezifische seelische Konflikte erregen immer ein und dasselbe Kernareal im Hypothalamus (...)." Weiter beschreibt Klinghardt in seinem "Lehrbuch der Psychokinesiologie" die Behandlung einer Patientin mit Epilepsie: "In diesem Fall war das Areal des USK (= unerlöster seelischer Konflikt") identisch mit dem für die Epilepsie verantwortlichem Herd."
Ich nehme an, dass bei meiner Patientin ein ähnlicher Fall vorlag. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass die Angst meiner Patientin ("Angst vor Erfolg") in Zusammenhang mit ihrer Epilepsie steht. Offensichtlich ist die Ablösung ihres USK nicht sanft erfolgt und hat somit zu den Anfällen geführt.
Im Falle eines anderen Patienten hätte ich wohl nochmal nachgeforscht, warum die Ablösung nicht sanft erfolgt ist. Denn das kommt in der Kinesiologie doch ab und zu vor...
Da ist in der Regel jedoch nicht von einer lebensbedrohlichen Situation auszugehen!
Mir war nicht bewußt, welch starken Einfluss Kinesiologie auf unser Nervensystem nimmt.
HP Sonja Kayser